Es gibt so viele verschiedene Sparregeln und -richtlinien da drausen… Die 50-30-20 Regel, die 4-Prozent Regel und so weiter und so fort… Richtig sparen am Ende dennoch die wenigsten. In diesem Artikel auf Finanzen Bro geht es heute um die 752-Regel. Vielleicht ist das ja das passende System fĂĽr dich, um deinen Sparzielen näherzukommen. Â
Was ist die 752 Regel
Die 752 Regel ist eine Methode, mit der du ausrechnen kannst, wie viel Geld du in 10 Jahren ansparen könntest, wenn du deine regelmäßigen wöchentlichen Ausgaben, die nicht unbedingt sein müssen, anlegst. Die Zahlen, die bei dieser Rechnung herauskommen, sind schon beachtlich und sollen so zum Sparen motivieren.
Was kann mit der 752 regel ermittelt werden?
Konkret wird mit der Rechnung also, wie viel Geld zu zur Verfügung hättest, wenn du beispielsweise deinen täglichen Kaffee in der Mittagspause weglässt und stattdessen in Aktien oder andere Anlagen investierst.
Ich mache dir eine realistische Beispielrechnung:
Dreimal die Woche kaufst du dir regelmäßig einen Kaffee neben deiner Arbeit beim Bäcker. Dieser kostet dich jedes Mal 2,50€.
Das sind in der Woche 7,50€.
Die 752 multiplizierst du mit dieser wöchentlichen Ausgabe von 7,50€. Das Ergebnis ist: 5.640€
Diese Summe hättest du also nach 10 Jahren, wenn du das Geld für den Kaffee in einen Sparplan mit 7% Zins steckst.
Ein krasser Betrag, oder nicht? Und so ein Kaffee ist vermutlich nicht deine einzige unnötige Ausgabe.
Höchstwahrscheinlich hast du auch wie viele andere Menschen irgendein Abo am Laufen, dass du gar nicht wirklich täglich nutzt. Zum Beispiel Disney+ oder Netflix. Das wären dann ca. 2,50€ die Woche. Und multipliziert mal 752 = 1.880€
Die meisten Menschen gehen außerdem auch jeden Tag in der Mittagspause auf der Arbeit irgendwo essen. Sehr großzügig gerechnet können das 10€ pro Tag sein. Auf die Woche gerechnet 50€. Würde man sich einfach von Daheim etwas mitnehmen und diese 50€ wöchentlich in einen Sparplan packen, wären das nach 10 Jahren 37.600€.
Insgesamt kommen wir nach der 752 Regel also auf über 40.000€ Kapital in zehn Jahren. Um das anzusparen, müsstest du fast nichts tun und hast dich in deinem Leben kaum eingeschränkt.
Wie kannst du die 752 Regel umsetzen?
Solche geringen und regelmäßigen Ausgaben fallen einem gar nicht so schnell auf, da sie schon komplett in den Alltag integriert und auch viel zu klein sind. Den meisten Menschen fallen nur groĂźe Beträge auf. Auf Kleinigkeiten wird nicht geachtet. Denn was sind schon 1,50€? – Regelmäßig eine ganze Menge!
Deshalb beginnst du am besten deine Ausgaben aufzuschreiben. Das kannst du in Numbers oder Excel machen. Oder ganz Oldschool mit Stift und Papier. Oder du holst dir eine App, wie beispielsweise MoneyControl. Die gibt es für Android und auch für iOS. Die App ist ohne die Zusatzfeatures kostenlos und völlig ausreichend.
Wenn du dann mal 1-2 Monate deine Ausgaben trackst, lassen sich regelmäßige Geldfresser schnell identifizieren.
Nachdem du diese identifiziert hast, musst du sie auch aus deinem Alltag eliminieren. Und das geht nicht ohne Vorbereitung oder Alternativen. Schließlich musst du in deiner Mittagspause dennoch was essen. Und auch in deiner Freizeit möchtest du Unterhaltung.
Aber Geld sparen bedeutet nicht, dass du zum Mönch werden musst. Um auf deinen täglichen Kaffee auf der Arbeit nicht zu verzichten, eignet sich beispielsweise ein Thermobecher:
Viele Menschen denken, das ist doch zu teuer. Aber nach 8 Kaffee hast du das Geld wieder drin. Dein Mittagessen im Restaurant kannst du dir beispielsweise den Tag vorher oder morgens vor der Arbeit richten. Auch dazu kaufst du einmal eine 5€ Glasdose und der Rest geht in dein Aktien-Depot.
Du wirst merken, dass sich ziemlich schnell ein gutes SĂĽmmchen auf deinem Sparkonto bemerkbar machen wird.
Was machst du mit dem gesparten Geld?
Selbst wenn du das ab jetzt gesparte Geld in ein Sparschwein legst, ist das immer noch besser als es für diese unnötigen Dinge auszugeben. Auch auf deinem Konto ist es das Geld besser aufgehoben.
Allerdings besteht bei beiden Methoden ein höheres Risiko, dass du das Geld für eine andere größere, nicht notwendige, Anschaffung ausgibst. Deshalb solltest du das Geld lieber jeden Monat oder jede Woche direkt in einen Sparplan bzw. in ein Depot überweisen. Zudem kannst du die 7% Rendite nicht erreichen, wenn du das Geld unter der Matratze versteckst oder auf deinem Konto lässt. Denn da gibt es nur 0-4% Zins.
Wenn du dich mit Aktien, ETFs usw. auskennst, dann eignet sich fĂĽr dich TradeRepublic.
Dort kannst du völlig selbstständig auswählen, welche ETFs, Anleihen und Aktien du kaufen möchtest.
Wenn du noch nicht so fit und noch etwas unsicher bist, dann kannst du beispielsweise die folgenden zwei Möglichkeiten wählen:
Bei beiden Anbietern musst du das Geld nur überweisen. Es wird dann automatisch investiert, sodass du Zinsen erhältst. Du bist außerdem bei beiden Anbietern nicht an irgendeinen Einzahlungsplan gebunden und kannst dein Geld auch jederzeit wieder mit den Zinsen auszahlen lassen.
Zahlst du bei Quirion ĂĽber deine Payback App ein, bekommst du zudem noch 500 Punkte.
Bei der Comdirect gibt es immer mal wieder einen Bonus von 50-100€ oder einen Gutschein von 50€, wenn du ein Depot eröffnest.Â
Wer hat die 752-Regel erfunden?
Die Herkunft der 752 Regel ist unklar. Das erste Mal tauchte sie im Internet 2011 auf dem Blog von Mr.Money Mustache auf. Das ist ein amerikanischer Finanzblogger, ähnlich wie wir hier auf Finanzen-bro.de. Ob er auch der Erfinder dieser Formel ist, weiß ich nicht.
Warum 752?
Was ich mir direkt dachte, als ich von der 752 Regel hörte ist: Wieso gerade diese Zahl? Wieso nicht 173-Regel oder 187?Â
Das Jahr hat 52 Wochen. Und es wird eine erwartete Rendite von 7% angenommen fĂĽr 10 Jahre.Â
Sowohl die 52 als auch die 7 sind Bestandteil der Formel. Aber stimmt Sie auch?Â
Wir rechnen es einfach mal mit unserem obigen Kaffee-Beispiel genau nach:Â
Mit der 752 Regel kamen wir auf ein Kapital von 5.640€ nach zehn Jahren, wenn du deinen regelmäßigen Kaffee 3x die Woche weglässt.
Mit der richtigen Zinseszinsrechnung kommen wir mit monatlicher Zinsausschüttung auf: 5.193€
Die Formel fĂĽr dieses Ergebnis lautet: r * q * (qn-1) / (q-1)
Wobei r die Rate ist, n die Dauer in Monaten und q der Monatszinsfaktor. q wird berechnet mit 1+(monatlicher Zinssatz/100)
Rate r, Dauer in Monaten n und Monatszinsfaktor q. q ist 1+(Monatlicher Zinssatz/100)
Diese Rechnung kommt der 752 Rechnung schon ziemlich nahe. Am Ende des Tages ist es schließlich auch nur ein Richtwert, der zum Sparen anregen soll. Und dieser funktioniert, wie man sieht. Eine Zinseszinsrechnung lässt sich nicht mal eben im Kopf überschlagen oder mit einem gewöhnlichen Taschenrechner ausrechnen.
Wenn du mehr ĂĽber Sparmethoden oder Sparregeln wissen möchtest, kannst du dir noch unseren Artikel zur Umschlagmethode oder einer der anderen Regeln durchlesen. Vielleicht findest du eine passende Methode fĂĽr dich.Â
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