Scott Bessent gegen digitalen Dollar: Ein Plädoyer für Kryptowährungen

17. Januar 2025

Scott Bessent, der von Präsident Donald Trump für das Amt des Finanzministers nominiert wurde, hat am Donnerstag während einer Anhörung vor dem Finanzsenatsausschuss deutlich gemacht, dass er keinen Bedarf für die Einführung einer digitalen Zentralbankwährung (CBDC) in den USA sieht. Bessent, ein prominenter Hedgefonds-Manager und Befürworter von Kryptowährungen, setzt angesichts des weltweiten Vorstoßes bei staatlichen digitalen Währungen ein klares Zeichen gegen diesen Trend und plädiert stattdessen für mehr Freiheiten im Bereich von Kryptowährungen.

US-Zentralbankwährung: Scott Bessent sieht keinen Bedarf

„Ich sehe keinen Grund, warum die USA eine digitale Zentralbankwährung haben sollten. In meinen Augen ist eine solche Währung eher etwas für Länder, denen solide Investitionsalternativen fehlen“, erklärte Bessent in seiner Stellungnahme. Er argumentierte weiter, dass digitale Zentralbankwährungen in Staaten, die häufig auch Fremdwährungen wie den chinesischen Yuan halten, praktikabler seien.

„Wenn Sie US-Dollar halten, können Sie aus einer Vielzahl von sehr sicheren US-Assets wählen“, sagte er und spielte dabei auf die robuste Palette von Investitionsmöglichkeiten an, die der US-Dollar als Weltreservewährung bietet. Damit distanzierte sich Bessent klar von der bisherigen Haltung der Biden-Administration, die eine intensivere Prüfung eines digitalen US-Dollars angestoßen hatte.

Warum die USA überhaupt einen digitalen Dollar in Betracht ziehen

Die Diskussion über eine digitale Zentralbankwährung in den USA begann bereits Anfang der 2020er Jahre, gewann jedoch insbesondere ab 2022 an Fahrt. Die weltweite Aufmerksamkeit für Kryptowährungen und die Einführung digitaler Währungen anderer Länder – insbesondere die rasanten Fortschritte Chinas mit seinem digitalen Yuan – erhöhten den Druck auf Regierung und Zentralbank, die Zukunft der US-Währung neu zu bewerten.

Im März 2022 erließ Präsident Joe Biden eine Durchführungsverordnung, die verschiedene Regierungsbehörden damit beauftragte, die Risiken und Chancen digitaler Vermögenswerte zu prüfen. Neben den potenziellen Vorteilen eines CBDC sollten auch technische Details und die infrastrukturellen Anforderungen untersucht werden. Unter Finanzministerin Janet Yellen betonte das US-Finanzministerium die Notwendigkeit, in dieser Angelegenheit voranzukommen, um die globale Führungsrolle des US-Dollars angesichts der Entwicklungen in China und anderswo zu sichern.

China ist im Bereich digitaler Währungen anderen Nationen weit voraus und hat mit seinem digitalen Yuan ein Modell geschaffen, das bereits in mehreren wichtigen Wirtschaftsbereichen eingeführt wurde. Während viele Experten warnen, dass die Vormachtstellung des US-Dollars dadurch langfristig bedroht sein könnte, scheint Bessent dem keine Priorität einzuräumen.

Welche Risiken bietet eine digitale Zentralbankwährung?

Die Einführung eines digitalen Dollars ist umstritten. Die Befürworter sehen Potenzial, das Finanzsystem effizienter, sicherer und moderner zu gestalten. Kritiker wie Bessent hingegen verweisen auf mögliche Unsicherheiten, die mit dem Aufbau und der Verwaltung einer solchen Währung einhergehen könnten, einschließlich regulatorischer, technischer und rechtlicher Herausforderungen.

Außerdem werfen Kritiker datenschutzrechtliche Bedenken auf, da eine digitale Zentralbankwährung theoretisch mehr Überwachung ermöglichen könnte. Viele sehen das auch als Widerspruch zur Freiheitsbotschaft, die Kryptowährungen ursprünglich inspiriert hat. Dieser Aspekt scheint bei Bessent, der sich als klarer Befürworter von Kryptowährungen positioniert, besonders ins Gewicht zu fallen.

Scott Bessent: Ausrichtung auf Kryptowährungen und Freiheiten

Seit Trump ihn im November für das Amt des Finanzministers ausgewählt hat, wird Bessent als ein entscheidender Akteur gesehen, der eine krypto-freundliche Agenda in die wirtschaftspolitische Ausrichtung der USA einbringen könnte, falls seine Ernennung bestätigt wird. Mit seiner langjährigen Karriere als Hedgefonds-Manager hat Bessent sich einen Ruf als Befürworter finanzieller Freiheit und innovativer Anlagemöglichkeiten aufgebaut.

In einem Interview im Juli hatte er Trumps Unterstützung für Kryptowährungen ausdrücklich gelobt und sie mit den Werten der Republikanischen Partei in Verbindung gebracht. „Krypto steht für Freiheit, und die Krypto-Wirtschaft ist gekommen, um zu bleiben“, so Bessent. Für ihn eröffnen Kryptowährungen vielen jungen und marginalisierten Bevölkerungsgruppen den Zugang zu den Finanzmärkten und stärken die Unabhängigkeit von traditionellen Finanzsystemen.

Trump plant krypto-freundliche Initiativen

Die Anzeichen mehren sich, dass die kommende Trump-Administration Kryptowährungen als zentrale Säule ihrer Finanzpolitik etablieren will. Insidern zufolge könnte Trump bald eine Durchführungsverordnung erlassen, die Kryptowährungen zum nationalen Politikschwerpunkt erklärt. Darüber hinaus wird Berichten zufolge die Möglichkeit in Betracht gezogen, einen staatlichen Bitcoin-Reservefonds einzurichten – ein Schritt, der die Position der USA auf den Krypto-Märkten stärken würde.

Widerspruch zur Biden-Administration

Bessents Haltung, die Schaffung eines digitalen Dollars abzulehnen und sich auf die Unterstützung einer freien Krypto-Wirtschaft zu fokussieren, stellt einen diametralen Gegensatz zu den Prioritäten der Biden-Administration dar. Während Biden und Yellen das Potenzial eines CBDC betonten, um internationale Entwicklungen mitzugestalten und geopolitischen Druck abzuwehren, setzt Bessent offenbar auf die Attraktivität der bestehenden US-Vermögenswerte und die Innovationsfähigkeit des freien Marktes.

Ob das US-Finanzministerium unter Bessent tatsächlich einen Kurswechsel hin zu einer stärker krypto-orientierten Politik einleiten wird, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch, dass seine Nominierung die Debatte über die Zukunft des Finanzsystems der USA, von Kryptowährungen und vom möglichen digitalen Dollar erheblich anheizen wird.

Fazit: Ein Plädoyer gegen den digitalen Dollar

Mit seiner kritischen Haltung gegenüber einer digitalen Zentralbankwährung positioniert sich Scott Bessent als Vertreter eines konservativen, freien Marktmodells und stellt die Notwendigkeit eines digitalen Dollars infrage. Während einige Argumente für eine Einführung aus geopolitischen und strategischen Gründen sprechen, scheint Bessent überzeugt, dass bestehende US-Finanzprodukte den Anforderungen des globalen Markts weiterhin gerecht werden können.

Im Mittelpunkt steht jedoch seine Unterstützung für Kryptowährungen, die er als Symbol für Freiheit und wirtschaftliche Chancengleichheit feiert. Wenn er tatsächlich zum Finanzminister ernannt wird, könnte dies eine deutliche Abkehr von der digitalen Zentralisierung hin zu einer liberaleren Krypto-Politik bedeuten – in einer Zeit, in der die Zukunft des globalen Finanzsystems mehr denn je von technologischen Entwicklungen geprägt wird.

17. Januar 2025

Abonniere unseren Newsletter 4 free

Wenn du keinen Tipps & Tricks rundum das Thema Finanzen dribbeln verpassen willst und immer ready bist wie ein Fuchs für kostenlose Prämien dann abonnier.

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert