Republikaner führend bei Krypto: Politische Präferenzen

8. Januar 2025

Eine aktuelle Studie der University of Pennsylvania hat ein überraschendes Ergebnis zutage gefördert: 41 % der Republikaner in den USA besitzen Kryptowährungen, verglichen mit 32 % der Demokraten. Dieses Zahlenverhältnis verdeutlicht einen klaren Vorsprung der Republikaner beim Einstieg in digitale Anlagen wie Bitcoin und spiegelt interessante soziopolitische Präferenzen wider.

Untersucht wurden über einen Zeitraum von zwei Jahren mehr als 22.000 Amerikaner. Die Analyse zeigt, dass Republikaner, vor allem in den südöstlichen USA, wie beispielsweise in Texas, eine stärkere Affinität zu Kryptowährungen haben. Im Gegensatz dazu bleibt die Begeisterung in Regionen wie dem Nordosten und dem pazifischen Nordwesten zurück, was auf geografische Unterschiede in der Krypto-Adoption hinweist.

Warum Republikaner auf Kryptowährungen setzen

Laut David Reibstein, Professor an der renommierten Wharton School der University of Pennsylvania, liegt der Grund für die hohe Kryptoaffinität bei Republikanern vor allem in der dezentralen Natur von Kryptowährungen. Der Ruf nach einer begrenzten Rolle des Staates und der Förderung individueller Kontrolle spielt dabei eine zentrale Rolle. Kryptowährungen wie Bitcoin basieren auf Blockchain-Technologie und operieren ohne zentrale Regulierungsbehörden wie Banken oder staatliche Institutionen. Diese dezentrale Struktur passt gut zu den konservativen Grundwerten, die Freiheit und Selbstständigkeit betonen.

Jim Harper, ein politischer Analyst, beschreibt dies als ein „anti-etabliertes Verhalten“. Republikanische Krypto-Anhänger werden häufig mit früheren Gegenbewegungen verglichen, die ebenfalls auf eine Ablehnung zentraler Autoritäten basierten. Interessanterweise zeigt die Studie, dass sich in den letzten Jahren das öffentliche Interesse an Kryptowährungen im konservativen Lager verstärkt hat, vor allem seitdem frühere Kritiker wie Donald Trump ihre Haltung geändert haben.

Demographie der Kryptobesitzer

Demografische Faktoren spielen ebenfalls eine Schlüsselrolle in der Verbreitung von Kryptowährungen. Millennials im Alter von 25 bis 44 Jahren stellen die größte Gruppe dar, die in digitale Währungen investiert. Dahinter folgen Mitglieder der Generation X sowie jüngere Vertreter der Babyboomer-Generation. Ältere Erwachsene hingegen äußern häufig Misstrauen gegenüber Kryptowährungen und bleiben daher weniger aktiv in diesem Bereich. Gleichzeitig geben viele junge Menschen an, nicht über die finanziellen Mittel zu verfügen, um in diese neue Anlageklasse zu investieren. Männer stellen weiterhin eine große Mehrheit der Kryptobesitzer – sie sind doppelt so häufig Krypto-Investoren wie Frauen.

Die Rolle von Donald Trump und der GOP

Bemerkenswert ist der Einfluss von Donald Trump auf die zunehmende Krypto-Adoption unter Republikanern. Der ehemalige Präsident, der Kryptowährungen zunächst kritisch gegenüberstand, änderte seine Haltung und versprach, die USA zu einem globalen Zentrum für digitale Vermögenswerte zu machen. Nach seiner Wiederwahl im Jahr 2024 verzeichnete die Studie eine signifikante Zunahme der Krypto-Besitzer unter den Republikanern.

Ein weiteres Indiz für die Unterstützung der Republikanischen Partei für Kryptowährungen spiegelt sich in deren politischer Agenda wider. Unter der Führung von Donald Trump hat die GOP klar signalisiert, dass sie die Rechte auf Bitcoin-Mining, Selbstverwahrung digitaler Vermögenswerte und den Schutz vor staatlicher Überwachung und Kontrolle verteidigen möchte. Ihr Ziel besteht darin, einen „unrechtmäßigen und anti-amerikanischen“ Krypto-Übergriff zu stoppen und klare regulatorische Leitlinien für die Branche zu schaffen. Dies hat viele Republikaner dazu motiviert, Kryptowährungen als Alternative zu traditionellen Bank- und Finanzsystemen wahrzunehmen.

Wahrnehmung von Kryptowährungen: Währung oder Investition?

Eine weitere interessante Fragestellung der Studie beschäftigte sich damit, wie Amerikaner Kryptowährungen sehen – eher als Zahlungsmittel oder doch vorrangig als Investitionsobjekt. Obwohl bereits mehr als 38.000 Krypto-ATMs in den USA installiert sind, die eine Nutzung als Währung erleichtern sollen, bleibt die Skepsis gegenüber Kryptowährungen hoch. Laut Studienergebnissen fühlen sich etwa 54 % der Befragten wohl dabei, Kryptowährungen für Onlinekäufe zu nutzen. Allerdings sind nur 7 % bereit, ihr Gehalt in Kryptowährungen anzunehmen.

Dies verdeutlicht, dass Kryptowährungen zwar an Popularität gewinnen, viele Amerikaner sie jedoch weiterhin hauptsächlich als spekulative Vermögenswerte betrachten. Neben regulatorischen Unsicherheiten könnten Volatilität und mangelndes Vertrauen eine Rolle in diesem zögernden Verhalten spielen.

Der legislative Fokus der Republikaner

Innerhalb der Republikanischen Partei gibt es klare Bestrebungen, die rechtlichen Rahmenbedingungen für Kryptowährungen zu reformieren. Der GOP-Kongressabgeordnete French Hill kündigte an, dass innerhalb der ersten 100 Tage der kommenden Legislaturperiode ein umfassendes Gesetz zur Regulierung des Kryptomarktes eingeführt werden soll. Laut Hill verfolgt die GOP einen proaktiven Ansatz, um den USA eine führende Rolle im globalen Kryptomarkt zu verschaffen, indem sie rechtliche Unsicherheiten beseitigt und die Innovation in diesem Bereich fördert.

Die Notwendigkeit regulatorischer Klarheit wurde auch von Insidern der Branche betont. John Deaton, ein bekannter Fürsprecher von Kryptowährungen und ehemaliger US-Staatsanwalt, hat kürzlich vorgeschlagen, eine Untersuchung der angeblichen „Operation Chokepoint 2.0“ zu leiten. Diese Initiative wird beschuldigt, Krypto-Unternehmen aktiv vom traditionellen Bankensystem abzutrennen, wodurch sich immer mehr Republikaner für den Schutz von Kryptowerten einsetzen.

Fazit

Die Studie der University of Pennsylvania zeigt nicht nur, dass Republikaner öfter Kryptowährungen besitzen, sondern auch, dass diese digitale Vermögensklasse zunehmend politische und geografische Trennlinien aufzeigt. Mit ihrer dezentralen Natur und der Möglichkeit, traditionelle Bankenstrukturen zu umgehen, spricht Krypto vor allem konservative Amerikaner an, die Wert auf Freiheit, Unabhängigkeit und den Schutz vor staatlicher Kontrolle legen.

Obwohl diese Dynamik die Innovationsfreudigkeit und das Wachstum des Kryptomarktes unter bestimmten Bevölkerungsgruppen beflügelt, bleibt eine stärkere regulatorische Klarheit erforderlich, um breitere Akzeptanz und Vertrauen zu schaffen. Die Republikaner scheinen entschlossen, dieses Ziel voranzutreiben, was darauf hindeutet, dass Kryptowährungen in den kommenden Jahren eine noch prominentere Rolle im politischen und finanziellen Diskurs der USA spielen werden.

8. Januar 2025

Abonniere unseren Newsletter 4 free

Wenn du keinen Tipps & Tricks rundum das Thema Finanzen dribbeln verpassen willst und immer ready bist wie ein Fuchs für kostenlose Prämien dann abonnier.

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert