Kryptoindustrie 2024: Alarmierende Verluste & Bedrohungen

9. Januar 2025

Im Jahr 2024 erlebte die Kryptoindustrie erneut einen großen Verlust aufgrund von Hacks und Betrugsfällen, der sich auf beeindruckende 3,01 Milliarden US-Dollar belief. Diese alarmierende Zahl markiert eine 15-prozentige Steigerung im Vergleich zu den 2,61 Milliarden, die 2023 durch ähnliche Vorkommnisse verloren gingen. Diese Entwicklung unterstreicht eine zunehmende Bedrohung durch Cyberkriminalität in der Welt der digitalen Vermögenswerte, wie aus einem Bericht von PeckShieldAlert hervorgeht, einer führenden Plattform für Blockchain-Sicherheit und forensische Untersuchungen.

Hacks dominierten die Verluste mit 2,15 Milliarden US-Dollar

Von den 3,01 Milliarden US-Dollar, die durch Cyberkriminalität verloren gingen, entfielen 2,15 Milliarden allein auf Hacks, was etwa 70 % der Gesamtsumme ausmacht. Der Rest, rund 834,5 Millionen US-Dollar, wurde durch verschiedene Betrugsszenarien verursacht. Trotz dieser massiven Verluste konnten laut dem Bericht etwa 488,5 Millionen US-Dollar an gestohlenen Vermögenswerten wiederhergestellt werden.

DeFi-Protokolle bleiben das Hauptziel von Angreifern

Ein bedeutender Teil der Verluste entfiel auf dezentrale Finanzprotokolle (DeFi), die durch ihre offene Struktur, den Programmiercode der Smart Contracts und ihre dezentrale Natur weiterhin ein beliebtes Ziel für Cyberangriffe bleiben. Diese Schwachstellen machen DeFi-Protokolle besonders attraktiv für Hacker, da Fehler in der Codebasis oder schwache Sicherheitsmaßnahmen ausgenutzt werden können, um große Summen zu stehlen.

Die monatliche Analyse der Verluste zeigt, dass Mai 2024 der verlustreichste Monat war, in dem unglaubliche 662,2 Millionen US-Dollar verschwanden. Auch die Monate Juli und August erwiesen sich als besonders verlustreich, mit Schäden, die jeweils über 280 Millionen US-Dollar hinausgingen. Gegen Ende des Jahres nahm das Tempo jedoch ab, und Dezember 2024 war mit 46,5 Millionen US-Dollar der verlustärmste Monat. Dies könnte auf verbesserte Sicherheitsrichtlinien oder eine saisonal geringere kriminelle Aktivität hinweisen.

Große Hacks und Betrugsfälle im Jahr 2024

Im Jahr 2024 wurde die Kryptoindustrie von mehreren hochkarätigen Cyberangriffen erschüttert, die nicht nur große finanzielle Verluste verursachten, sondern auch das Vertrauen in die Branche weiter erschütterten. Einer der verheerendsten Vorfälle betraf die japanische Kryptobörse DMM Bitcoin, die im Mai Ziel eines Hacks wurde, bei dem private Schlüssel kompromittiert wurden.

Der Angriff führte zu einem Verlust von 320 Millionen US-Dollar und hatte so schwerwiegende Konsequenzen für das Unternehmen, dass es die Plattform schließen und alle verbleibenden Assets bis März 2025 an einen anderen Akteur transferieren musste. Die Tragweite dieses Vorfalls unterstreicht die Bedeutung robuster Sicherheitsprotokolle, insbesondere für zentrale Börsen.

Ein weiterer massiver Verlust ereignete sich bei PlayDapp, das insgesamt 290 Millionen US-Dollar durch einen Hack und weitere 238 Millionen US-Dollar durch einen Bitcoin-Betrug verlor. Auch die indische Kryptobörse WazirX verlor 230 Millionen US-Dollar, und Gala Games verzeichnete Schäden in Höhe von 212 Millionen US-Dollar. Diese Fälle verdeutlichen, dass kein geografisches Gebiet oder Segment der Branche immun gegenüber Cyberkriminalität ist.

Pig Butchering Scams: Eine wachsende Gefahr

Während Hacks die vorherrschende Bedrohung darstellten, erlebte der Krypto-Markt im Jahr 2024 auch einen dramatischen Anstieg sogenannter „Pig Butchering“-Scams. Diese Betrugsmaschen, die stark auf Social Engineering setzen, um das Vertrauen von Opfern zu gewinnen und sie anschließend um ihre Gelder zu betrügen, verursachten laut Cyvers, einem Web3-Sicherheitsunternehmen, Verluste in Höhe von 3,6 Milliarden US-Dollar. Ein bedeutender Teil dieser Verluste betraf Ethereum-basierte Vermögenswerte, die oft das primäre Ziel solcher Betrügereien sind.

Anstieg der Cyberkriminalität im Vergleich zum Vorjahr

Insgesamt verzeichnete die Branche laut dem Cyvers-Report 165 dokumentierte Vorfälle, die Schäden in Höhe von insgesamt 2,3 Milliarden US-Dollar verursachten. Dies entspricht einem alarmierenden Anstieg von 40 % im Vergleich zum Vorjahr. Während der Bericht zeigt, dass Angriffe immer komplexer werden, mahnt er die Teilnehmer der Branche, Sicherheitsmaßnahmen zu verschärfen und den Schwerpunkt auf Prävention zu legen.

Unterschiedliche Berichte, ein gemeinsames Problem

Der vom Cyvers-Report aufgezeigte Trend wird durch Daten von Chainalysis bestätigt, wonach sich die Anzahl der dokumentierten Krypto-Hacking-Vorfälle von 282 im Jahr 2023 auf 303 im Jahr 2024 erhöhte. Dies entspricht einem Anstieg von rund 21 %. Der Gesamtwert der dabei gestohlenen Gelder belief sich auf 2,2 Milliarden US-Dollar, was zeigt, dass Hacker weiterhin verfeinerte Methoden einsetzen, um Sicherheitslücken auszunutzen.

Ein weiterer Bericht des Sicherheitsunternehmens Immunefi zeigt zudem, dass 2024 Verluste durch Hacks und Betrug in Höhe von 1,49 Milliarden US-Dollar verzeichnet wurden, was einem Rückgang von 17 % zum Vorjahr entspricht. Dennoch dominierten Krypto-Hacks das Bild, die 98,1 % der Gesamtschäden ausmachten. Betrugsmaschen wie Rug Pulls und kleinere Scams summierten sich zwar nur auf 28 Millionen US-Dollar, zeigten jedoch einen Anstieg von 72 % im Vergleich zu früheren Jahren.

Fazit und Ausblick

Die wachsenden Verluste durch Hacks und Betrug in der Kryptoindustrie verdeutlichen, dass die Branche sich an einem kritischen Punkt befindet. Die von Blockchain- und Sicherheitsplattformen dargelegten Zahlen zeigen eine zunehmende Professionalisierung der Angreifer und eine unzureichende Sicherheitsinfra­struktur bei vielen Projekten.

Ob das Jahr 2025 eine Abnahme der Fälle oder eine weitere Intensivierung der Bedrohung durch neue Angriffsmethoden bringen wird, bleibt abzuwarten. Eins ist jedoch sicher: Die Eindämmung von Cyberkriminalität im Krypto-Bereich erfordert kooperative Anstrengungen von Regulierungsbehörden, Plattformbetreibern und Nutzern. Nur durch die Implementierung robuster Sicherheitsmaßnahmen und den verstärkten Einsatz von technologischen Lösungen können Verluste minimiert und das Vertrauen in die Branche langfristig wiederhergestellt werden.

9. Januar 2025

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