Dezentrale Vorhersagemärkte: Revolution der Wissenschaft

17. Januar 2025

Dezentrale Vorhersagemärkte stehen im Zentrum einer Revolution, die den Wissenschaftsbereich entscheidend verändern könnte. Dank Blockchain-Technologie und Kryptowährungen haben sie das Potenzial, Forschung zu finanzieren, Vorhersagen über Ergebnisse zu machen und neue Formen kollaborativer wissenschaftlicher Arbeit zu ermöglichen. Als eine Form des sogenannten „DeScience“ (dezentralisierte Wissenschaft) bieten Plattformen wie pump.science und Stadium Science dabei eine völlig neue Herangehensweise, citizen scientists einzubinden und Forschung transparenter und effizienter zu gestalten.

Was sind dezentrale Vorhersagemärkte?

Dezentrale Vorhersagemärkte nutzen die Blockchain-Technologie, um Wetten auf zukünftige Ereignisse zu ermöglichen. Dies schließt nicht nur klassische Märkte wie Sportergebnisse oder politische Wahlen ein, sondern öffnet auch Türen zur wissenschaftlichen Forschung. Transaktionen auf diesen Plattformen werden durch Smart Contracts automatisiert, während sogenannte Oracles reale Daten integrieren. Dadurch entsteht eine transparente und vertrauenswürdige Struktur, die im Vergleich zu zentralisierten Märkten erhebliche Vorteile bietet.

Laut Metatech Insights haben dezentrale Vorhersagemärkte allein im Jahr 2024 ein Marktvolumen von 1,4 Milliarden US-Dollar erreicht. Bis zum Jahr 2035 wird ein explosionsartiges Wachstum auf 95,5 Milliarden US-Dollar prognostiziert. Diese beeindruckende Entwicklung ist jedoch nicht nur auf Unterhaltungsmärkte beschränkt, sondern findet zunehmend Anwendungsfälle im wissenschaftlichen Bereich.

Die Rolle von Vorhersagemärkten in der Wissenschaft

Die Einbindung von Vorhersagemärkten in die Wissenschaft wurde vor allem durch Plattformen wie pump.science populär gemacht. Diese Plattform ermöglicht es Forschern, ihre eigenen Projekte mittels Kryptowährungen zu finanzieren und gleichzeitig Vorhersagemärkte um die Ergebnisse dieser Experimente zu schaffen.

„Pump.science eröffnet Wissenschaftlern die Möglichkeit, Projekte zu finanzieren und gleichzeitig Daten öffentlich verfügbar zu machen. Über Vorhersagemärkte können User dann auf die Ergebnisse dieser Experimente wetten“, erklärte Benji Leibowitz, Gründer von pump.science. Die Plattform arbeitet auf Basis der Polygon-Blockchain, um durch geringere Transaktionskosten und höhere Skalierbarkeit eine optimale Nutzererfahrung zu bieten. Für Transaktionen wird die Kryptowährung USD Coin (USDC) genutzt.

Beispiele für wissenschaftliche Experimente

Ein beliebtes Beispiel für ein solches Experiment ist das sogenannte „RODeo“. In dieser Untersuchung werden Mäuse mit potenziell lebensverlängernden Substanzen behandelt und anschließend auf ihre Ausdauer getestet. Hierzu werden die Tiere auf einem rotierenden Rod-Gerät platziert, wo sie möglichst lange ausharren müssen. Teilnehmer der Plattform können basierend auf verfügbaren Live-Daten, wie Videoaufzeichnungen oder den Bewegungsmustern der Mäuse, Vorhersagen treffen, welches Tier die beste Leistung zeigt.

„Unser Ziel ist es, Wissenschaft zugänglicher zu machen und zu gamifizieren“, so Leibowitz. „Citizen Scientists können die Daten nutzen, um fundierte Vorhersagen zu treffen, womit Forschung gleichzeitig unterhaltsam und finanzierbar gemacht wird.“ Ein Teil der falsch platzierten Wetten geht als Einnahme direkt an die Wissenschaftler, die durch diese Märkte ihre Experimente finanzieren.

Breitere Öffentlichkeit für wissenschaftliche Forschung

Die Plattform Stadium Science verfolgt einen ähnlichen Ansatz, indem sie wissenschaftliche Forschung und Vorhersagemärkte miteinander kombiniert. Gründer Michael Fischer sieht enorme Vorteile in der Beteiligung einer breiteren Öffentlichkeit an wissenschaftlichen Projekten. „Wir ermöglichen es jedem, ein Wissenschaftler zu sein,“ sagte Fischer.

Stadium Science bietet Experimente an, die sich mit Themen des Alltags und der Gesundheit beschäftigen, z. B. dem Einfluss intermittierenden Fastens auf die Herzfrequenz oder der Rolle von Vitamin C für die Schlafqualität. Teilnehmer können nicht nur aktiv mitmachen, sondern auch Wetten auf die Ergebnisse platzieren.

„Wenn Menschen miteinander konkurrieren und ihr Bestes geben, können einzigartige Datensätze entstehen, die die wissenschaftliche Forschung voranbringen,“ erklärte Fischer. Diese Ansätze fördern gleichzeitig den interdisziplinären Austausch, der häufig zu Durchbrüchen im Wissenschaftsbereich führt.

Reale Auswirkungen auf die Forschung

Vorhersagemärkte haben das Potenzial, die Art und Weise, wie Forschung betrieben wird, nachhaltig zu verändern. Plattformen wie Stadium Science streamen Daten in Echtzeit, was zur Reduzierung von Datenfälschung beiträgt, einem häufigen Problem in der traditionellen Wissenschaft. Zudem bleibt die Hoheit über die generierten Daten bei den Teilnehmern selbst, was eine dezentrale und transparente Struktur gewährleistet.

Laut Fischer entstünden durch die Wettbewerbe einzigartige Datensätze, die Wissenschaftlern neue Einblicke bieten könnten. Gleichzeitig helfen die Vorhersagen der Nutzer dabei, effektivere Datenmodelle zu erstellen – besonders im Bereich der medizinischen Forschung, wo Medikamente und Placebo-Effekte bewertet werden.

Durch die ergänzende Nutzung von Blockchain-Technologie wird eine sichere und nachvollziehbare Aufbewahrung dieser Daten garantiert. So könnten dezentrale Vorhersagemärkte nicht nur die Ergebnisse wissenschaftlicher Studien verbessern, sondern auch die Geschwindigkeit beschleunigen, mit der Fortschritte erzielt werden.

Herausforderungen und Hindernisse

Wie bei jeder neuen Technologie gibt es auch bei dezentralen Vorhersagemärkten Hürden. Eine der zentralen Herausforderungen ist die Validität und Anwendbarkeit der generierten Daten. Der begrenzte Speicherplatz der Blockchain sowie die hohen Kosten der Datenspeicherung stellen ebenfalls Hindernisse dar. Zudem muss sichergestellt werden, dass die Plattformen gesetzlichen Bestimmungen entsprechen, insbesondere was den Datenschutz betrifft.

Ein Beispiel hierfür ist die Schwierigkeit, die Löschung von Daten durchzusetzen – etwas, das mit der unveränderbaren Natur der Blockchain-Technologie kollidiert. Dennoch sind Experten wie Fischer optimistisch: „Wir glauben, dass DeSci zuerst einfache Experimente umfassen wird, um Nutzer an die Technologie heranzuführen. Mit wachsendem Vertrauen und Verständnis werden auch komplexere Studien durchgeführt, die diese Herangehensweise zum neuen Standard machen könnten.“

Fazit: Eine Revolution der Wissenschaft

Dezentrale Vorhersagemärkte zeigen, wie Blockchain-Technologie genutzt werden kann, um die Wissenschaft zu modernisieren. Sie werfen ein neues Licht auf die Verbindung von Transparenz, Effizienz und Bürgerbeteiligung. Plattformen wie pump.science und Stadium Science bieten nicht nur neue Finanzierungsmodelle, sondern fördern auch die Zusammenarbeit von Wissenschaftlern und Laien. So können sie einzigartige Datensätze generieren und die Tür zu innovativen, datengetriebenen Durchbrüchen öffnen. Trotz bestehender Herausforderungen ist das Potenzial, diese Technologie zur treibenden Kraft in der Wissenschaft zu machen, enorm.

17. Januar 2025

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