Chinas Blockchain-Strategie: Dateninfrastruktur 2029

8. Januar 2025

Am 6. Januar haben die chinesischen Behörden Pläne vorgestellt, bis 2029 eine umfassende nationale Dateninfrastruktur zu entwickeln. Blockchain-Technologie soll dabei als zentrale Grundlage dienen, um das Potenzial sicherer und transparenter Datenmanagementsysteme auszunutzen. Ziel des ambitionierten Projekts ist es, einen einheitlichen nationalen Datenmarkt zu schaffen, der Datenfreigabe und -nutzung im gesamten Land effizienter gestaltet. Das Vorhaben befindet sich jedoch noch in einem frühen Stadium.

Blockchain als treibende Kraft hinter Chinas digitaler Transformation

Die nationale Dateninfrastruktur-Initiative, die von der Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission (NDRC) geleitet wird, soll schrittweise umgesetzt werden. In der ersten Phase, die von 2024 bis 2026 läuft, liegt der Fokus auf der Verfeinerung der Design- und Strukturkonzepte der neuen Dateninfrastruktur. Damit möchte China die Grundlagen für ein robustes System schaffen, das künftige technologische Fortschritte tragen kann.

Von 2027 bis 2028 wird eine zweite Phase initiiert, in der ein umfassendes System implementiert werden soll, das große Datenmengen effizient und sicher zirkulieren lässt. Ein wesentlicher Aspekt dieser Phase ist die Integration von Datennetzen und Rechenleistungskapazitäten. Ziel ist eine nahtlose digitale Infrastruktur, die Chinas ehrgeizige digitale Vision unterstützt.

Blockchain-Technologie als Rückgrat

Blockchain-Technologie spielt dabei eine zentrale Rolle. Mithilfe dieser Technologie sollen standardisierte Frameworks für Datenvermögenswerte und Transaktionszertifikate geschaffen werden. Dabei kommen auch Verschlüsselung und Smart Contracts zum Einsatz, um Rückverfolgbarkeit und Vertrauen zu gewährleisten. Dies entspricht Chinas allgemeiner Strategie zur Förderung von Datenmanagement und -sicherheit.

Interessanterweise hat China trotz des umfangreichen Blockchain-Einsatzes einen restriktiven Umgang mit Kryptowährungen, einschließlich eines Handelsverbots und der Abschaffung des Bitcoin-Minings. Dies zeigt, dass die chinesische Regierung die Blockchain-Technologie weit über Kryptowährungen hinaus nutzen möchte. Die geplante Dateninfrastrukturstrategie spiegelt zudem Chinas Ziel wider, in den kommenden Jahren grüner und nachhaltiger zu werden.

5G-Advanced und 6G-Forschung: Chinas ambitionierte Netzwerktechnologien

In Ergänzung zur Blockchain-Technologie wird die nationale Initiative auch von Upgrades der bestehenden 5G-Kommunikationsnetzwerke zu sogenannten 5G-Advanced (5G-A)-Standards profitieren. Dieses Upgrade verspricht höhere Geschwindigkeiten, geringere Latenzzeiten und eine breitere Konnektivität. Die geplanten Geschwindigkeitsverbesserungen, darunter eine maximale Download-Geschwindigkeit von 10 Gbps und eine Upload-Geschwindigkeit von 1 Gbps, zielen darauf ab, die zunehmenden Datenanforderungen des Landes zu erfüllen und gleichzeitig eine energieeffizientere Infrastruktur zu schaffen.

Darüber hinaus wird Forschung im Bereich der 6G-Technologie ein zentraler Bestandteil der langfristigen Planung. Während 6G weltweit noch in den Kinderschuhen steckt, plant China, ab 2030 mit der kommerziellen Nutzung von 6G zu beginnen. Dies würde noch schnellere Datenübertragungen, höhere Zuverlässigkeit und eine verbesserte Konnektivität für eine Vielzahl von Geräten ermöglichen.

Frühere Blockchain-Strategien und regionale Pilotprojekte

Die aktuelle Ankündigung ist nicht Chinas erster Schritt hin zu einer umfassenden digitalen Transformation. Blockchain wurde bereits 2021 im Rahmen des „14. Fünfjahresplans“ als Teil der nationalen Strategie aufgenommen. Damals formulierte die chinesische Regierung Initiativen, um die Blockchain-Industrie in 29 Provinzen und Städten zu fördern. Diese Pläne dienten als Grundlage für die heutige Dateninfrastrukturstrategie, die nun auf nationaler Ebene umgesetzt wird.

Zusätzlich zu den nationalen Anstrengungen gibt es regionale Pilotprojekte, die den Vorstoß Chinas in blockchain-basierte Systeme ergänzen. Beispielsweise hat Shanghai im Jahr 2023 einen Aktionsplan veröffentlicht, der sich auf den Aufbau einer blockchain-basierten digitalen Infrastruktur in den Jahren 2023 bis 2025 konzentriert. Diese regionale Initiative zielt darauf ab, Blockchain-Anwendungen in Wirtschafts- und Governance-Systemen zu verbessern und stärkt zugleich die nationale Vision von einem einheitlichen Datenökosystem.

Wirtschaftliche Auswirkungen und Zukunftsperspektiven

Das Potenzial der Initiative geht weit über technologische Fortschritte hinaus. Laut Zhulin Shen, stellvertretender Direktor der Nationalen Datenverwaltung, könnte die Umsetzung der Pläne jährlich Investitionen in Höhe von 400 Milliarden Yuan (ca. 54,5 Milliarden US-Dollar) anziehen. Über fünf Jahre würde dies einer Gesamtinvestition von 2 Billionen Yuan (ca. 272,7 Milliarden US-Dollar) entsprechen. Diese massiven Investitionen dürften nicht nur die technologische Entwicklung des Landes fördern, sondern auch seine Rolle in der globalen digitalen Wirtschaft stärken.

Die geplante Dateninfrastruktur wird voraussichtlich nicht nur wirtschaftliche Transformationsprozesse beschleunigen, sondern auch die Grundlage für innovative Geschäfts- und Verwaltungsmodelle schaffen. Langfristig könnte Chinas Initiative wichtige Lehren für andere Länder bereithalten, die ihre eigenen Dateninfrastrukturen modernisieren möchten, insbesondere in Bezug auf die Integration fortschrittlicher Technologien wie Blockchain.

Zusammenfassung

Chinas Plan, Blockchain-Technologie als Kernstück einer nationalen Dateninfrastruktur einzusetzen, unterstreicht die Ambitionen des Landes, in der digitalen Welt eine Vorreiterrolle einzunehmen. Während der Schwerpunkt zunächst auf technologischen Grundlagen und Integration liegt, sprechen die geplanten Investitionen und Entwicklungsrichtlinien für eine umfassendere Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft. Die Verbindung von Blockchain mit 5G-A und künftigen 6G-Technologien zeigt eine strategische Ausrichtung, die Chinas Position als führender Akteur in der globalen digitalen Wirtschaft weiter festigen dürfte.

8. Januar 2025

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