Bitcoin unter 97.000 USD – US-Wirtschaft belastet Kryptomarkt

8. Januar 2025

Bitcoin hat am Dienstag die Marke von 97.000 US-Dollar unterschritten, da robuste US-Wirtschaftsdaten die Sorgen verstärkten, dass eine Lockerung der Geldpolitik der US-Notenbank Federal Reserve verzögert werden könnte. Die Kryptowährung, die in der vergangenen Woche noch über der psychologisch wichtigen Marke von 100.000 US-Dollar gehandelt wurde, verlor rasch an Wert und versetzte den gesamten Markt in Aufruhr.

Die jüngsten Wirtschaftsdaten aus den USA zeigten eine deutliche Stärke, was bei Investoren zu einer Neubewertung der geldpolitischen Aussichten führte und zu einem starken Abverkauf von risikobehafteten Vermögenswerten führte. Diese Entwicklungen wirkten sich nicht nur auf Bitcoin aus, sondern zogen auch andere größere Kryptowährungen nach unten und lösten einen erheblichen Liquidationsschub auf den Derivatemärkten aus.

US-Wirtschaftsdaten treiben Zins- und Anlagerisiken in die Höhe

Ein Anstieg der offenen Stellen auf dem US-Arbeitsmarkt im November und unerwartet robuste Aktivität im Dienstleistungssektor im Dezember signalisierten eine weiterhin starke Wirtschaft. Solche positiven Wirtschaftsindikatoren bieten zwar generell Anlass zur Freude, führen jedoch in bestimmten Märkten, insbesondere bei Kryptowährungen, zu Gegenwind.

Die starken Wachstumszahlen beflügelten die Renditen zehnjähriger US-Staatsanleihen, die auf 4.699 % stiegen – der höchste Wert seit dem 26. April. Dieser Anstieg machte Anleihen attraktiver für Anleger und setzte Krypto-Assets unter Druck, die traditionell von Investoren als volatilere Alternativen wahrgenommen werden.

Wie erwartet, führte die Aussicht auf weitere Zinserhöhungen oder die Verzögerung von Zinssenkungen seitens der Federal Reserve zu erhöhter Unsicherheit in den Märkten. Dieser Zusammenhang wurde insbesondere bei Bitcoin deutlich, das in einer Zeit steigender Zinsen oft unter Druck gerät, da steigende Finanzierungskosten und attraktive Möglichkeiten wie Anleihen den Drang für Investitionen in risikoreichere Vermögenswerte minimieren.

Der Kryptomarkt verliert 7,2 % – Ein schwerer Schlag für Anleger

Am Dienstag fiel Bitcoin um etwa 5 % auf 96.602 US-Dollar, nachdem es zu Beginn des Tages noch kurzzeitig die Marke von 101.000 US-Dollar erreicht hatte. Ethereum rutschte noch stärker ab und verlor 8,4 %, wodurch der Preis auf 3.373 US-Dollar fiel. Andere große Kryptowährungen erlebten ebenfalls gravierende Verluste: XRP fiel um 3 % auf 2,33 US-Dollar, während Solana um 8 % auf 199,36 US-Dollar nachgab. Der gesamte Kryptomarkt verlor 7,2 % und erreichte bis 23:05 Uhr Dienstag eine Marktkapitalisierung von 3,5 Billionen US-Dollar.

Dieser breite Marktrückgang deutet darauf hin, dass die wachsende Unsicherheit zur Makropolitik einen substantiellen Einfluss auf die Anlegerpsychologie ausübte. Insbesondere spekulative Vermögenswerte, wie Bitcoin, die zuvor von der Erwartung einer lockeren Geldpolitik profitiert hatten, wurden nun von einem plötzlichen Anstieg des Pessimismus betroffen.

Massive Liquidationswelle: $555 Mio. an Long-Positionen ausgelöscht

Die rasche Abwärtsbewegung von Bitcoin löste eine der größten Liquidationswellen des Jahres aus. Laut Daten von CoinGlass wurden in den Derivatemärkten insgesamt fast 555 Millionen US-Dollar an Long-Positionen liquidiert. Diese Positionen waren darauf ausgelegt, von einem Preisanstieg zu profitieren, wurden jedoch durch den plötzlichen Rückgang des Marktes ausgelöscht. Damit markiert dieser Vorfall das erste große „Leverage Flush“ des Jahres und dämpft die Erwartungen auf schnelle Kursgewinne in naher Zukunft.

Ryan Lee, Chefanalyst bei Bitget Research, erklärte: „Die kurzfristige Folge solcher Liquidationen ist eine erhöhte Marktvolatilität, da erzwungene Verkäufe typischerweise zu abrupten Preisanpassungen führen. Händler, die heftige Verluste vermeiden möchten, könnten ihre Hebelpositionen absenken, was entweder eine Konsolidierungsphase oder möglicherweise weitere Preisrückgänge zur Folge haben könnte, abhängig von der vorherrschenden Marktstimmung.“

Künftige Ereignisse und potenzielle Markttrends

Marktbeobachter und Investoren richten ihren Blick bereits auf bevorstehende Ereignisse, die die Marktaussichten maßgeblich beeinflussen könnten. Dazu gehören unter anderem die Amtseinführung des neu gewählten US-Präsidenten Donald Trump am 20. Januar sowie die nächste Zinsentscheidung der Federal Reserve am 29. Januar.

„Die Interaktion zwischen makroökonomischen Indikatoren und Dynamiken auf dem Kryptomarkt bleibt ein entscheidender Faktor, der das Verhalten der Anleger und die allgemeine Marktleistung prägen wird“, betonte Lee. Falls die Fed Signale für eine anhaltend restriktive Geldpolitik sendet, könnten Kryptowährungen unter zusätzlichem Abwärtsdruck stehen.

Was bedeutet das für Bitcoin und andere Kryptowährungen?

Die vergangenen Tage haben klar gemacht, dass der Kryptomarkt weiterhin eng mit makroökonomischen Faktoren verflochten ist. Die Korrelation zwischen Bitcoin und traditionellen Finanzmärkten nimmt zu, während Anleger zunehmend auf Entwicklungen wie Inflation, Zinssätze und Wirtschaftswachstum achten.

Analysten raten Marktteilnehmern dazu, Vorsicht walten zu lassen, insbesondere bei der Nutzung von hoch gehebelten Positionen. Die jüngsten Liquidationen haben gezeigt, wie schnell eine Position ungünstig werden kann, wenn externe Faktoren den Markt beeinflussen. Auch wenn Bitcoin insgesamt als langfristiger Wertspeicher gehandelt wird, steht die Kryptowährung kurzfristig vor größeren Herausforderungen, insbesondere da makroökonomische Unsicherheiten weiterhin die Märkte dominieren könnten.

Die kommenden Wochen werden daher entscheidend sein, um zu beurteilen, ob sich Bitcoin und der breitere Kryptomarkt von diesen Verlusten erholen können oder ob weitere Abwärtstrends bevorstehen. In jedem Fall bleibt die Volatilität ein zentrales Merkmal des Kryptomarktes, und Anleger sollten weiterhin vorsichtig agieren.

8. Januar 2025

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